Zinkverbindungen.

Zinkverbindungen.
Zinkverbindungen.
 
Zink tritt in den Zinkverbindungen stets mit der Oxidationszahl +2 auf.
 
Zinkoxid, ZnO, eine weiße, wasserunlösliche Substanz, wird durch Verbrennen von Zink(dampf) an der Luft hergestellt; das technische Produkt ist ein weißes lockeres Pulver oder (seltener) ein feinfilziges wollartiges Material (»Lana philosophica«). Verwendet wird Zinkoxid v. a. als Weißpigment (Zinkpigmente), daneben u. a. als Katalysator, als Füllstoff für Kautschuk, als Leuchtstoff, zur Herstellung von Pudern, Salben und Pflastern und, nach Aktivierung, in der Elektrofotografie. In der Natur tritt Zinkoxid als Mineral Zinkit auf. - Zinkhydroxid, Zn(OH)2, fällt aus Zinksalzlösungen bei Zusatz von schwachen Laugen als weiße, amorphe Substanz aus. Es ist amphoter und löst sich in Säuren wieder unter Bildung der entsprechenden Zinksalze. In starken Alkalien löst es sich unter Bildung von Zinkaten, Salzen z. B. mit dem Anion [Zn(OH)4]2-. In Ammoniak löst sich Zinkhydroxid unter Bildung von Komplexsalzen mit dem Zinktetrammin-Ion, [Zn(NH3)4]2+.
 
Zinkchlorid, ZnCl2, ein weißes, sehr hygroskopisches Salz, wird durch Auflösen von Zink oder Zinkoxid in Salzsäure hergestellt. Es wird als Trockenmittel, zur Holzimprägnierung, als Beizmittel, für Lötwasser sowie bei der Herstellung von Aktivkohle und Vulkanfiber verwendet. - Zinksulfat, ZnSO4, eine farblose kristalline Substanz, entsteht bei der Behandlung oxidischer Zinkerze oder der Röstrückstände der Zinkblende mit Schwefelsäure. Es bildet mehrere Hydrate, aus wässriger Lösung kristallisiert es in Form des Heptahydrats, ZnSO4 · 7 H2Osten (»Zinkvitriol«), aus. Zinksulfat ist das technisch am häufigsten verwendete Zinksalz; es dient u. a. als Beizmittel bei Textilfärbungen, zur Holzimprägnierung, als Elektrolyt in Verzinkungsbädern, zur Herstellung von Lithopone, medizinisch u. a. als Adstringens und Antiseptikum. - Zinksulfid, ZnS, eine weiße, wasserunlösliche Substanz, fällt als weißer Niederschlag aus Zinksalzlösungen bei Zugabe von Schwefelwasserstoff aus. Es dient als Weißpigment für Farben und Lacke, im Gemisch mit Bariumsulfat liegt es in der Lithopone vor. Mit Kupfer, Silber, Mangan, Aluminium u. a. dotiert, dient Zinksulfid als Leuchtstoff. In der Natur kommt es in Form der Minerale Zinkblende und Wurtzit vor. - Zinkphosphid, Zn3P2, eine dunkelgraue, sehr giftige Substanz, wird im Vorratsschutz als Rodentizid verwendet. - Zinkcarbonat, ZnCO3, wird durch Einleiten von Kohlendioxid in eine Suspension von frisch gefälltem Zinkhydroxid gewonnen; es zersetzt sich beim Erhitzen (zu ZnO und CO2) und dient zur Herstellung von besonders reinem Zinkoxid. Bei Einwirkung von Wasser geht Zinkcarbonat in basisches Zinkcarbonat, z. B. mit der Zusammensetzung 2 ZnCO3 · 3 Zn(OH)2, über. In der Natur kommen die Zinkcarbonate in Form der Minerale Smithsonit und Hydrozinkit vor. - Zinksilikat, Zn2SiO4, eine kristalline, wasserunlösliche Substanz, wird durch Zusammenschmelzen von Zinkoxid und Quarz hergestellt; es wird, mit Mangan dotiert, als Leuchtstoff verwendet. In der Natur kommt Zinksilikat als Mineral Willemit vor. - Zinkhexafluorosilikat, ZnSiF6 · 6 H2Osten, das Zinksalz der Fluorokieselsäure, ist eine farblose, leicht wasserlösliche kristalline Substanz; es dient im Bautenschutz zum Wasserdichtmachen von Zement und ist in Holzschutzmitteln enthalten. - Zinkacetat, Zn(CH3COO)2, wird durch Auflösen von Zinkoxid in Essigsäure gewonnen; es dient als Holzkonservierungsmittel und wird als mildes Antiseptikum verwendet. - Zinksalze höherer Fettsäuren zählen zu den Metallseifen.
 
Die Zinkalkyle (organische Zinkverbindungen), z. B. das Diäthylzink (Diethylzink), Zn(C2H5)2, waren die ersten bekannten metallorganischen Verbindungen (E. Frankland, 1849); sie sind sehr luft- und feuchtigkeitsempfindliche Substanzen, die besonders in der präparativen Chemie verwendet werden.

Universal-Lexikon. 2012.

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